Die Himmelsvorschau - Sonne, Mond und Sterne im Juni 2024

Sommersonnenwende - die kurzen Nächte gehen zu Ende

Sommersonnenwende und Mitternachtsdämmerung

Am 20.6. erreicht die Sonne um 21.51 Uhr den Gipfel ihrer Jahresbahn und markiert damit den Beginn des astronomischen Sommers. Auch wenn die Tage danach langsam wieder kürzer werden, steht der Juni ganz im Zeichen der Sonne. Denn diese sinkt von unserem 50. Breiten aus gesehen nicht tief genug hinter den Horizont und beschert uns die sog. Mitternachtsdämmerung. Das bedeutet, dass wir bis in die zweite Juli-Woche hinein die ganze Nacht hindurch Sonnenlicht in der Atmosphäre haben. Auf 56° nördlicher Breite beginnt nun die Zeit der „Weißen Nächte“. Der Reiz dieser Dauerdämmerung liegt darin, dass Beobachter die Chance auf sog. leuchtende Nachtwolken haben. Dabei handelt es sich um perlmuttfarbene dünne Eiswolken in über 80 Kilometer Höhe, die vom Sonnenlicht in der Nacht angestrahlt werden und magisch leuchten. Ein Blick in nördliche Richtung in jeder klaren Nacht kann sich also lohnen.

Sonne, Mond und Sterne im Juni

Die Frühlingssternbilder zieren noch den Südhimmel, wandern aber bereits nach Westen. Dort hat der markante Löwe Platz genommen, während das Sternbild Jungfrau mit dem bläulichen Hauptstern Spica (Kornähre) den südwestlichen Horizont dominiert. Fast im Zenit steht das Sternbild Bootes – auch Bärenhüter genannt - mit dem hellen, orangerot funkelnden Arktur als Hauptstern. Arktur ist der Stern, der in der Dämmerung als erstes auffällt. Links davon befindet sich das Sternbild Nördliche Krone - ein kleines, aber auffälliges Sternbild, das aus fünf im Halbkreis angeordneten, Sternen besteht. Der hellste Stern Gemma sticht deutlich hervor. Im Osten haben schon die Sternbilder Leier, Schwan und Adler die himmlische Bühne betreten.  Deren Hauptsterne Wega, Deneb und Atair bilden das charakteristische Sommerdreieck, das uns von nun an bis in den Herbst hinein begleiten wird.

Zwischen der Nördlichen Krone und der Leier ist im Sternbild Herkules etwa auf halber Strecke zwischen Wega und Arktur in dunklen Nächten ein schwach nebliger Fleck mit bloßem Auge zu erkennen, besser mit dem Fernglas. Hierbei handelt es sich einen Kugelsternhaufen - einer kugelförmigen Ansammlung von ca. 100.000 Sternen in einer Entfernung von 25.000 Lichtjahren. Den tiefstehenden vollen Junimond können wir am 22. Juni bewundern.

Die Planeten machen sich momentan noch rar - bald jedoch werden Saturn und der tiefrote Mars wieder die Himmelsbühne verschönern.

Hinweis: Bitte daran denken, zum Schutz der wildlebenden Tiere Kunstlicht zu vermeiden bzw. rücksichtsvoll zu nutzen. Die Beobachtung des Sternenhimmels ist bereits an den Ortsrändern möglich – Schutzgebiete sind tabu.   

  1. Frank und Dr. F.P. Schmidt, Team Sternenpark Rhön mit Unterstützung der VdS Deutschland e.V.

Infos zum Sternenpark Rhön: https://biosphaerenreservat-rhoen.de/sternenpark

Anfragen: info@sternenpark-rhoen.de

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